IOS-NEWSLETTER
Forschung, Veranstaltungen, Publikationen
Nach dem Großen Krieg... Die Neuordnung des östlichen Europas nach 1918
Vortragsreihe „Offene Hochschule“ - eine Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung (IOS) und der VHS der Stadt Regensburg.
Datum: Januar / Februar 2020
Ort: Lesehalle der Stadtbücherei, Haidplatz 8
Flyer
Der Eintritt zu den Vorträgen ist frei.
Regensburger Vorträge zum östlichen Europa
Die einzelnen Termine und Vortragsthemen entnehmen Sie bitte dem Plakat.
Detaillierte Informationen zu den einzelnen Vorträgen finden Sie hier.
Inequalities and Redistribution in Central and Eastern Europe
12th Joint IOS/APB/EACES Summer Academy on Central and Eastern Europe 2020.
Call for papers
Submission deadline: April 1, 2020.
Dates: July 6–8, 2020
Location: Akademie für Politische Bildung Tutzing on Lake Starnberg near Munich
Seminarreihe des Arbeitsbereichs Ökonomie am IOS
Zeit: Dienstag, 13.30–15.00 Uhr
Ort: Leibniz-Institut für Ost-und Südosteuropaforschung (IOS), Landshuter Str. 4 (Raum 109)
Programm
Forschungslabor: „Geschichte und Sozialanthropologie Südost‐ und Osteuropas“
Zeit: Donnerstag, 14–16 Uhr
Ort: WiOS, Landshuter Str. 4 (Raum 017)
Programm
„Russische“ Doktorinnen deutscher Universitäten: Eine transnationale und transkulturelle Bildungsgeschichte
Bearbeiterin: Trude Maurer Gefördert durch die DFG. laufzeit: 2012-2015 | ![]() |
In neueren Untersuchungen werden Ausländerinnen häufig als Pionierinnen des Frauenstudiums in Deutschland apostrophiert. Dass sich deutsche Frauen im 19. Jahrhundert bei ihren Bemühungen um Zulassung gegen das Stereotyp der revolutionären „russischen“ Studentin abgrenzten und manche sich im frühen 20. Jahrhundert sogar gegen ihre Mit-Hospitantinnen wandten, da diese – im Vergleich zum deutschen Abitur – nur mangelhaft vorgebildet seien, lässt die Pioniers-These aber als zu wenig differenziert erscheinen. Daher soll für die geplante Kollektivbiographie die neben den Amerikanerinnen wichtigste Gruppe ausländischer Studentinnen untersucht werden: jene Frauen aus dem Russischen Reich, die – zunächst mit Ausnahmegenehmigungen als Gasthörerinnen, später als regulär Immatrikulierte – eine deutsche Universität erfolgreich absolvierten. Ihrer sozialen und kulturellen Herkunft nach war diese Gruppe (aus Russinnen, Jüdinnen, Polinnen, Deutschbaltinnen, Russlanddeutsche u.a.) sehr vielfältig. Viele von ihnen hatten bereits an einer russischen Frauenhochschule oder einer Schweizer Universität studiert. Insofern ist die bilaterale Beziehungsgeschichte also zugleich Teil umfassenderer transkultureller Netze. Aus den im Anhang zur Dissertation gedruckten Lebensläufen und den Promotionsakten werden die Daten zu Herkunft, Vorbildung und Studienverlauf eruiert, um daraus Studentinnentypen und Studienmuster zu abstrahieren. Ergänzend werden das Selbstverständnis dieser Frauen und deren Wahrnehmung durch ihre deutschen Lehrer untersucht. Damit soll das Projekt nicht nur die Rolle dieser Ausländerinnen für die deutsche Universitätsgeschichte klären, sondern auch zu einer Neubewertung der russischen Frauenhochschulen beitragen, die in der einheimischen Literatur gern als „Frauenuniversitäten“ bezeichnet wurden. Darüber hinaus kann durch die Einbeziehung dieser Institutionen das bislang auch in der Geschichte der Hochschulbildung asymmetrisch gesehene Verhältnis von Vorbild (Deutschland) und Nachahmer (Russland), das sich durch die Gründung der russischen Universitäten im Zuge der sog. Europäisierung ergab, überprüft werden.